Treffen 2016 in Stralsund


Bericht vom Treffen 2016 - Stralsund-Hiddensee - der Bordgemeinschaft D187 Zerstörer Rommel vom 27.05. - 29.05.2016



Vorwort:

Kurz nach dem das Sail-EX 2015 beendet war, begannen bereits die Planungen für das Treffen 2016.

Zur den ersten Überlegungen des Planungs-Teams gehörte natürlich, sich über die Örtlichkeit Gedanken zu machen.

Anfänglich lag der Gedanke nah ein Treffen in Travemünde, auf der „Passat“, zu veranstalten.

Hierzu wurden erste Eckdaten festgelegt und wir begannen im Team die entsprechenden Hotels sowie die möglichen Veranstaltungsorte für einen Bordabend abzuklären. Kurzum, es gab im Hinblick auf die in Travemünde liegende „Passat“ einige Probleme. Von der Crew der „Passat“ selbst wurde signalisiert, dass es mit Unterkünften, Bewirtung und einem Catering wohl nicht so gut bestellt sei. Das zudem auch Baumaßnahmen rund um die Passat geplant seien. Der Ort „Travemünde“ wurde also, nicht ohne Wehmut, letztlich aus der Planung gestrichen. Nun galt es eine gute Alternative zu suchen.


Das ORGA-Team sondierte die Ostseeküste und wurde in der alten Hansestadt „Stralsund“ fündig. Hier gab es eine Unterkunft in ausreichender Zimmerstärke, die Möglichkeit ein wenig Meer "einzubauen" sowie, als weiteren maritimen Teil der Veranstaltung, die „Gorch Fock I“ auf der ein Bordabend stattfinden konnte.

Die finalen Planungen dazu liefen also an und nach einigen Wochen konnte den Mitgliedern der Bordgemeinschaft ein entsprechendes Paket präsentiert werden.


Insgesamt meldeten sich 56 Teilnehmer an.



Bericht:

Freitag, 27.05.2016

Am Freitag sammelten sich ab 14:00 Uhr die Teilnehmer im Hotel in Stralsund. Die Hotelcrew servierte, nach teils langer Anreise einiger Teilnehmer, Frischgezapftes und Softdrinks. Diese wurden dankend angenommen. Gegen 17:00 Uhr waren fast alle der insgesamt 55 Teilnehmer eingetroffen.




Klönschnack und erste Erfrischungen


Das Stellingskleid der BG-D187 war natürlich auch dabei...


Ab 18:30 Uhr wurde die geplante Führung durch die Hansestadt veranstaltet. In zwei Gruppen folgten die Teilnehmer aufmerksam den vielen interessanten Informationen und Anekdoten der beiden Stadtführer.





Das Rathaus von Stralsund. Gebaut Anfang des 13. Jahrhunderts, erfuhr das Beispiel wunderschöner norddeutscher Backsteingotik viele Veränderungen. 1579 wurde eine Renaissancetreppe zu den Verwaltungsräumen geschaffen. Im 17. Jahrhundert wurde ein Galeriegang erbaut, der heute wieder in seiner einmaligen Schönheit zu bewundern ist.


Stralsund hat eine bewegte Historie. Nachdem 1234 das Stadtrecht erteilt wurde, schloss man 1293 ein Schutzbündnis mit Lübeck, Wismar, Rostock und Greifswald. Hier waren bereits die Anfänge der Hanse erkennbar. Im Jahr 1370 siegte die Hanse über die dänische Vorherrschaft, der "Frieden zu Stralsund" wird am 24. Mai 1370 zwischen dem dänischen König Waldemar IV. und dem Bündnis der Hanse geschlossen. Die sogenannte "Schwedenzeit", 1648 wird Stralsund vertraglich dem Königreich Schweden zugesprochen, endete 1815. Stralsund wird mit Vorpommern Preußen angeschlossen.

Im zweiten Weltkrieg finden 1944 Luftangriffe auf Stralsund statt, dabei werden große Teile der Altstadt zerstört. Diese Schäden sind teils erst nach dem Mauerfall 1989 restauriert worden. Noch heute gibt es jedoch Teile der Altstadt die einer Restaurierung bedürfen.



Die Hansestadt Stralsund, im äußersten Nordosten der Bundesrepublik Deutschland, ist mit 39 Quadratkilometern und einer Stadtgrenze von ca. 53 Kilometern die größte Stadt in Vorpommern.





Das erste deutsche Marine-Lazarett. Bj. 1874 und bis 1938 genutzt


Das Gebäude am Neuen Markt, Ecke Frankenstraße wurde 1874 als Garnisionslazarett an Stelle früherer Giegelhäuser erbaut. Bis 1938 dauerte die militärische Nutzung, danach war das Haus als Arbeitsamt, Dienststelle der Volkspolizei und Konsumgenossenschaft genutzt. Heute ist es ein Wohn- und Geschäftshaus.


Interessantes konnte der Stadtführer auch über die Entstehung des "Bismarckhering's" berichten.


Darüber, wie der Bismarckhering zu seinem Namen kam, gibt es verschiedene Geschichten.

Einer davon zufolge soll der Stralsunder Fischhändler Johann Wiechmann 1871 dem Reichskanzler ein Fässchen zugesandt haben, worauf Bismarck ihm das Privileg erteilte, die sauer eingelegten Heringsfilets künftig als Bismarckhering zu vermarkten.


Gegen 19:45 Uhr war mit Abschluss dieser interessanten Exkursion durch Stralsund der offizielle Teil dieses Tages beendet. Die Teilnehmer verstreuten sich danach im „freien Manöver“, gingen noch etwas bummeln oder kehrten in einer der zahlreichen Gaststätten ein.




Dieser erste Tag, nebst Anreise, Check-in und Stadtführung neigte sich also dem Ende. Natürlich waren auch an diesem Abend ein paar "Mittelwächter" unterwegs.

Samstag, 28.05.

Ab 7 Uhr konnten die Teilnehmer ein ausgiebiges Frühstücksbuffet im Hotel genießen. Anschließend ging es zu Fuss, via Bus oder Taxi zum Stralsunder Hafen.


Dort eingetroffen wurden vom Team die Fahrkarten für die Schiffstour zur Insel Hiddensee verteilt und nach einer geringen Wartezeit gingen wir an Bord der Fähre.



Hochbetrieb auf der Pier vor der Abfahrt nach Hiddensee




Die rund zweistündige Überfahrt auf dem Ausflugsschiff wurde mit Klönschnack und Beercall bei geselligem Beisammensein von allen Teilnehmern genossen.



Erst mal einen Platz suchen, danach wurde die ersten Getränke besorgt.




Auch im Innenbereich nahmen einige Teilnehmer Platz. Hier konnte man ebenso gemütlich plaudern wie auf dem Oberdeck.




Ausgelassene Stimmung während der Fahrt. Viele neue und alte Geschichten wurden erzählt. Bei Bier oder Kaffee genoss man die Fahrt. Spaß und gute Laune inklusive.



Das Wetter war wie bestellt und machte es möglich, dass sich die Teilnehmer auch an Oberdeck aufhalten konnten. In diesen Tagen zogen schließlich schwere Unwetter über weite Regionen Deutschlands. Wir, im Bereich von Rügen unterwegs, wurden davon komplett verschont.



Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hafen „Neuendorf“ auf Hiddensee, machten wir gegen 11:45 Uhr im Hafen der Ortschaft „Vitte“ fest.


Hier angekommen, sammelten sich die Teilnehmer auf der Pier. Die vom BG-Team organisierten Pferdekutschen standen zum Entern bereit und alle Teilnehmer fanden ein Plätzchen.



Hiddensee, der Insel Rügen westlich vorgelagert, ist innerhalb des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft die größte Insel. Sie ist etwa 17 KM Kilometer lang, an der schmalsten Stelle etwa 250 Meter und an der breitesten etwa 3,7 Kilometer breit. Die Insel unterteilt sich in einen hügeligen, über 70 Meter hohen Nordteil ( Dornbusch ), eine Dünen- und Heidelandschaft im zentralen Abschnitt und einen flachen, nur wenige Meter hohen Südteil, den Gellen. Im Nordosten befinden sich die beiden langen Sandhaken Alter Bessin und Neuer Bessin, die sich auf etwa 3 KM Länge erstrecken. Begrenzt wird die Insel durch den Schaproder Bodden und Vitter Bodden im Osten, den Gellenstrom, die Fahrrinne nach Stralsund, im Süden und die offene Ostsee nach Westen und Norden.



Bei "Kaiserwetter" machten wir uns mit drei Kutschen, 10 Pferden, 3 Kutschern und jeder Menge Lacher auf den Weg in Richtung der Ortschaft „Kloster“ .


In Richtung „Kloster“ unterwegs



Die kurzweilige Fahrt durch die urige Landschaft von Hiddensee. Nach etwa 20 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht.


In „Kloster“ angekommen war zunächst freies Manöver angesagt.



Die Leute bummelten durch die Ortschaft mit den zahlreichen kleine Läden und Ständen. Andere ließen sich in einem der zahlreichen Cafe- und Biergärten nieder.

Erfrischungen wurden gerne genommen


Der Ortsteil Kloster hat seinen Namen vom ehemaligen "Kloster der Zisterzienser", das von 1296 bis 1536 in der Nähe des heutigen Hafens von Kloster lag.


Wieder andere unternahmen kurze Fußwanderungen zu den Stränden oder zu einem der Wahrzeichen von Hiddensee, dem Leuchtturm „Dornbusch“.


Auf der Insel war auch das Gerhart Hauptmann- Haus zu sehen.


Das Gerhart Hauptmann Haus auf Hiddensee

Gerhart Johann Robert Hauptmann, deutscher Dramatiker und Schriftsteller, sowie Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1912, hatte hier sein Sommerhaus. Da er sehr verbunden mit der Insel war, entstand hier ein Museum mit diversen Artefakten und zahlreichen Informationen zu diesem Schriftsteller.



Der Leuchtturm "Dornbusch" auf Hiddensee


Der Leuchtturm Dornbusch wurde in den Jahren 1887/1888 als Ziegelbau errichtet. Er ist 27,5 m hoch und hat eine Feuerhöhe von 94,7 m über Mittelwasser der Ostsee. Der Leuchtturm kann seit 1994 über 102 Stufen bestiegen werden.


Pünktlich um 15 Uhr ging es wieder per Pferdekutschen zurück nach Witte um dort den Dampfer zurück nach Stralsund zu nehmen.



Die Rückfahrt gestaltet sich wiederum sehr kurzweilig, die Teilnehmer tauschten sich gerne über das bisher erlebte aus und genossen bei Klönschnack die sonnige Fahrt.


Das Fährschiff MS "Schaprode" brachte uns in rund 2 Stunden nach "Vitte" und zurück nach Stralsund.

(MS "Schaprode" ,Bj. 1993/2000, Länge 39,60 m, Breite 7,60 m, Tiefgang 1,25 m, Geschwindigkeit 12 kn)





Um ca. 17:30 Uhr in Stralsund angekommen, blieb noch etwas Zeit um durch die Stadt zu bummeln, in einem der zahlreichen Cafe’s einzukehren oder auch um kurz zum Hotel zurückzukehren.


Ab 19:00 Uhr war der Abend mit großem Buffet auf der Gorch Fock I geplant.



Die Gorch Fock I




Die Gorch Fock ist ein als Bark getakeltes Segelschulschiff. Sie wurde 1933 bei Blohm & Voss für die Reichsmarine gebaut und nach Gorch Fock benannt.

Am 29. April 1945, auf der das Näherkommen der Roten Armee festgestellt wurde, beschloss man die Versenkung der Gorch Fock, um sie nicht der Sowjetarmee zu überlassen. Am 30. April wurde die Goch Fock versenkt.

Nach dem Ende des Krieges wurde die Gorch Fock als Reparationsleistung der Sowjetunion zugesprochen und ein Stralsunder Unternehmen mit der Bergung beauftragt.

Im Herbst 1947 wurde das Schiff in die Neptun Werft Rostock überführt. Dort sowie in Wismar erfolgte die Reparatur. Am 15. Juni 1951 wurde sie als Segelschulschiff "Towarischtsch"der Sowjetischen Marine mit Heimathafen Cherson am Dnepr in Dienst gestellt. Die Towarischtsch unternahm 1957 eine Weltreise und gewann 1974 und 1976 jeweils die Operation Sail.


Nach der Auflösung der Sowjetunion ging das Schiff 1991 in das Eigentum der Ukraine und ihrer Handelsmarine über. Wegen Geldmangel wurde es aber schon 1993 wieder deaktiviert. 1995 segelte sie zum letzten Mal nach Newcastle upon Tyne, wo private Sponsoren das Schiff reparieren wollten. Dieses Unterfangen scheiterte jedoch an den hohen Kosten.


1999 schließlich wurde die Towarischtsch, inzwischen in relativ schlechtem Zustand, mit Unterstützung des deutschen Vereins Tall-Ship Friends nach Wilhelmshaven gebracht, wo sie als Flaggschiff der Expo 2000 diente.

Im Jahr 2003 kaufte der Verein „Tall-Ship Friends“ das Schiff vom ukrainischen Bildungsministerium und überführte das Schiff in seinen alten Heimathafen Stralsund. Dort wurde sie im Oktober wieder auf ihren alten Namen "Gorch Fock" getauft.

Danach begannen im Jahr 2004 die Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten, die bis heute durch Spenden finanziert, fortgeführt werden.


Unser Stellingskleid am Heck der Gorch Fock angebracht und die BG-Flagge gehisst, zeigten wir "Flagge"

...und unser "Kalle" pfiff die "Seite" für die Gäste.




Die Teilnehmer sammelten sich in legerer Form auf der Gorch Fock I






Die Bar war bereits geöffnet und man bestellte sich die Durstlöscher aus dem reichhaltigen Angebot. Neben Softdrinks waren natürlich Bier sowie Wein und einige lokale Spirituosen erhältlich.


Natürlich ließen es sich die Kameraden der Erstbesatzung nicht nehmen, stellten sich an das Steuer der Gorch Fock und ließen sich ablichten.


v.l. Wolfgang, Jerry, Jonny, Eddie und Hermann




Jürgen alias Ölfuss, hieß die Gäste auf der Gorch Fock willkommen und bedankte sich bei allen Teilnehmern für das bis dahin gelungene Event herzlich.



Anschließend wurde das im Unterdeck aufgebaute Buffet freigegeben und gestürmt.



Das große Buffet wurde im Divisionsraum der Gorf Fock I aufgebaut



Hier konnten sich die Gäste aus dem vielfältigen Angebot bedienen. Von Spanferkel und Geflügel über eine große Salatauswahl bis hin zu Räucherfisch- und Käseplatten, Kroketten, Bratkartoffeln und vielem mehr, ließen es sich die Teilnehmer schmecken.

Grosse Auswahl beim Buffet Spanferkel und weitere kulinarische Genüsse wurden gereicht.





Der Abend wurde anschließend zum gemütlichen Beercall an Oberdeck der Gorch Fock I verbracht. Sowohl im Divisionsraum als auch an Oberdeck bildeten sich immer wieder verschiedene Gruppen die auf Bänken oder an Stehtischen den Abend verbrachten.




Da die Gorch Fock an diesem Abend ausschließlich für die Bordgemeinschaft D187 reserviert war, nutzen einige die Möglichkeit zu einem Schiffsrundgang, erhielten Auskunft über die Historie des Schiffes und künftige Planungen zur weiteren Restauration der Gorch Fock I.






Neben dem erforderlichen Finanzbedarf für Instandsetzung und Restaurierung besteht das Problem darin, dass die Gorch Fock mit ihrer Länge von deutlich mehr als 55 Metern, das Schiff hat eine Länge von 82 Metern, aufgrund geltender Rechtslage nicht unter den Regelungen der Traditionsschiffverordnung, sondern nur als reguläres Schiff nach den Bedingungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation wieder in Dienst gestellt werden könnte.

Ob die „alte Lady“ wieder in See stechen kann, hängt auch davon ab, ob die erforderlichen Geldmittel, zumindest für den ersten Planungsabschnitt, hereingebracht werden können.


Ehemailiges Schiffslazarett der GoFo I


Als kleine Überraschung verteilte der KaFü für jeden der Teilnehmer einen Aufkleber und die mittlerweile zur BG-Tradition gewordenen „Flascherl“


Der KaFü bei der "Flascherl-Ausgabe"


Die "Flascherl 2016"


Beercall an Oberdeck der Goch Fock I






Gegen 01 Uhr verließen die letzten Gäste das Oberdeck der Gorch Fock I.


Das Orga-Team legte letzte Hand an und klarte zusammen mit der Stamm-Crew das Schiff auf.


Sonntag, 29.05.

Am Sonntagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, verabschiedeten sich die Teilnehmer voneinander und nach dem allgemeinen „Tränen drücken“ begann die Abreise.



Nachwort


Das Treffen 2016 der Bordgemeinschaft D187 Zerstörer Rommel in der Hansestadt Stralsund wurde mit insgesamt 55 Teilnehmern erfolgreich beendet.


Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für dieses gelungene Treffen der Bordgemeinschaft sehr herzlich.


Danke an die Crew der Gorch Fock I, für die Organisation, dem Team des „Hansekeller Stralsund“ für die gute Bewirtung, dem „Hotel Stralsund“ für die Bewirtung und nette Betreuung, der Stadt Stralsund für die Unterstützung in weiteren Fragen der Organisation.


Danke an das BG-Team für die Unterstützung.


Ein großes Danke gebührt -last but not least- allen Teilnehmern, Kameraden der Bordgemeinschaft sowie unseren Gästen.


Ohne Euch, ohne diese Kameradschaft, wäre das alles nicht umzusetzen gewesen.


Danke und hoffentlich bis zum nächsten Jahr.



Mit kameradschaftlichen Gruß

vom Team der BG-D187