Bericht zum Treffen 2022 in Rostock

Bericht zum Treffen 2022 in Rostock

Vorwort:

Seit 2019 in Cuxhaven gab es, pandemiebedingt, leider keine Treffen der BG-D187 mehr. Um so mehr war es für das ORGA-TEAM der BG in diesem Jahr erfreulich wie herausfordernd, eine geeignete maritime Umgebung zu finden.


Die Wahl fiel auf die Hansestadt Rostock.

Rostock ist eine norddeutsche kreisfreie Groß-, Hanse- und Universitätsstadt an der Ostsee. Sie liegt in Mecklenburg-Vorpommern. 208.400 Einwohner bevölkern diese Hansestadt.


Das Stadtgebiet erstreckt sich rund 16 Kilometer auf beiden Seiten des Flusses "Warnow" bis zur Mündung in die Ostsee. Die Innenstadt liegt auf dem linken Ufer des Flusses. Geprägt wird Rostock durch seine Lage am Meer, seinen Hafen sowie die Universität Rostock, die 1419 gegründet wurde und zu den ältesten Hochschulen Deutschlands zählt. Der für den Fährverkehr und Güterumschlag bedeutende Rostocker Hafen sowie der größte deutsche Kreuzfahrthafen in Warnemünde liegen im nördlichen Stadtgebiet.


Rostock wurde am 24. Juni 1218 das Stadtrecht bestätigt. Im Jahr 1283 wurde es Mitglied der Hanse. Fortan blühte die Stadt in den folgenden Jahrhunderten durch den Freihandel auf. Aus jener Zeit sind eine Reihe von Bauten der Backsteingotik erhalten. Viele weitere Baudenkmale in Rostock zeugen von der geschichtlichen Entwicklung der Stadt.


Durch den Niedergang der Hanse, den Dreißigjährigen Krieg und den Stadtbrand von 1677 wurde Rostock jedoch zurückgeworfen. Die Einwohnerzahl verringerte sich auf etwa Drittel und die Stadt erholte erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert vollständig.


Rostock war als größte Stadt Mecklenburgs stets das wirtschaftliche Zentrum des Landes und mit seiner Universität auch Zentrum von Kultur und Wissenschaft in Mecklenburg.


Es galt nun also das Wochenende 10.06.-11.06. mit Inhalt zu füllen sowie für das kulinarische Wohl Sorge zu tragen.



Freitag, 10.06.2022

Am Freitag trudelten die Teilnehmer in verschiedenen Hotels der Stadt Rostock ein, ruhten von der Anreise aus oder bummelten ein wenig durch die Stadt. Andere waren auch bereits ein paar Tage vorher angereist und hatten so das Treffen mit einem Kurzurlaub verbunden.




Offizieller Treffpunkt und erster Programmpunkt war dann ein Restaurantschiff, das an der Warne, also direkt im Rostocker-Stadthafen verankert liegt.




Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten (elektronischer Kassenabsturz) ging es an Bord und es wurden Getränke bestellt.



Bekannte sowie neue Gesichter konnten begrüßt werden und schnell kamen die Leute miteinander ins Gespräch.







Gegen 19:30 hielt der 1. Vorsitzende, Jürgen M. (alias Ölfuss) eine kurze Begrüßungsrede und hieß die Teilnehmer herzlich willkommen.

Es wurden nötige Informationen an die Teilnehmer weitergegeben. Unter anderem zur am Samstag stattfindenden Stadtführung.


Kurz darauf wurde das geplante "Mecklenburger-Buffet" eröffnet und die Truppe stürmte das Unterdeck. Die kalten und warmen Speisen waren liebevoll hergerichtet, wurden gerne genommen und die Teilnehmer ließen es sich schmecken.






Bei gemütlichem Plausch wurden alte und neue Geschichten ausgetauscht. Es waren erfreulicherweise auch wieder neue Gesichter bei diesem Treffen und diese wurden ausnahmslos und gerne in die BG-Familie aufgenommen. Letztlich verbindet die ROMMEL, auch wenn sie leider schon seit vielen Jahren nicht mehr existiert, die ehemaligen Besatzungsangehörigen.






Am späten Abend verließen die ersten Gäste die Lokalität. Das ORGA-Team übernahm wie gewohnt die letzten Klärungen mit dem Restaurant-Team.





Samstag, 11.06.2022

Um den Teilnehmern die Stadt Rostock zu präsentieren war eine Stadtführung gebucht. Bei der Teilnehmeranzahl von 60 Personen wurde diese in drei Gruppen aufgeteilt. Vom Rostocker-Stadtführerverein wurden die Gästeführerin Frau Carola Matthews sowie die Gästeführer Herr Joachim Häcker und Herr Falko Salzmann zur Verfügung gestellt.

Treffpunkt war die Marienkirche in Rostock.


Aus den diversen Hotels kamen die Teilnehmer via Bus. S-Bahn oder zu Fuß zum Treffpunkt.








Direkt an der Marienkirche wurde die Stadtführung gestartet. Die Teilnehmer konnten in Gruppen "St.Marien" betreten und den erklärenden Worten der Gästeführer interessante Details entnehmen. Bereits im Jahr 1232 erwähnt begannen die ersten Bauarbeiten der Kirche. Es sollte jedoch bis rund 150 Jahren dauern, bis 1454, als die Kirche in ihrer heutigen Gestalt fertig gestellt war.

Weitere Umbauten, bedingt durch politische und religiöse Umbrüche, folgten in den kommenden Jahrhunderten.





Die Astronomische Uhr, ein technisches Kunstwerk von Weltgeltung, gehört zu einer Familie vergleichbarer europäischer Großuhren. Einzigartig ist die Rostocker Uhr jedoch, da sie als einzige mit ihrem ursprünglichen mittelalterlichen Uhrwerk von 1472 noch bis heute präzise funktioniert. Tag für Tag werden ihre fünf Werke von Hand aufgezogen.





Sehr interessant fanden die Teilnehmer auch die Apostel mit dem segnenden Christus im oberen Bereich der Uhr und die Evangelisten als Wächter in den vier Ecken. Diese sollen sie zur ständigen Mahnung daran erinnern, wie unsere Zeit verrinnt und welch Wimpernschlag unser Leben ist.



Exakte Anzeigen der Uhrzeit, Mondphasen und des Sonnenjahres sowie die zahlreichen Daten der Kalenderscheibe zeugen von der hohen Kompetenz der Wissenschaft des 15. Jahrhunderts. Die künstlerische Neugestaltung der Uhr im Jahr 1643 durchgeführt.




Ausführlich stellten die Gästeführer weitere Gebäudeteile von St-Marien vor und die Fragen der Teilnehmer wurden gerne beantwortet.






Das nächste Etappenzielziel der Stadtführung war der alte Markt.



Der Alte Markt in Rostock ist ein viereckiger historischer Marktplatz im Stadtkern der Hansestadt. Er ist der älteste Marktplatz der Stadt und befindet sich südlich der Petrikirche, als Teil der einstigen Rostocker Altstadt.




Vom Ende des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden drei Kaufmannssiedlungen, die Alt-, Mittel- und Neustadt, in denen jeweils ein Marktplatz angelegt und (mindestens) eine Pfarrkirche errichtet wurde. Die Anhöhe um den Alten Markt und die Petrikirche wurde wohl zuerst von „Kolonisten“ aus Westfalen und dem heutigen Niedersachsen besiedelt und stellt daher die Keimzelle Rostocks dar. Der Alte Markt war die Marktstätte dieses ältesten Teils Rostocks.


Der Alte Markt war ursprünglich von hölzernen Häusern umstanden, die bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Gebäude aus Stein ersetzt wurden. Diese Bauten wurden durch den Großen Stadtbrand des Jahres 1677, wie auch die gesamte Altstadt mit Ausnahme der Petrikirche und der nahen Nikolaikirche, nahezu vollständig vernichtet.



In den Bombennächten Ende April des Jahres 1942 nahm der Alte Markt wiederum schweren Schaden, die am Markt befindliche Petrikirche brannte aus und verlor Turmspitze und Dach.


Die sogenannte Östliche Altstadt wurde während der DDR-Zeit stark vernachlässigt, blieb aber vor einem großflächigen Abriss verschont. Nach 1990 wurde der Alte Markt mit einem Kopfsteinpflaster versehen, die Infrastruktur und die ihn umgebenden Häuser sowie die Gebäude der angrenzenden Straßen saniert, einige Gebäude wurden in Baulücken neu gebaut.


Bei der dann beginnenden Neugestaltung und dem Aufbau der historischen Häuser wurde einige Kopien in die Fronten eingepasst. Dank unserer Gästeführer konnten die Teilnehmer wenig später erkennen welche Häuser original und welche nachgebaut waren.


Man hat sich hier viel Mühe gegeben um das Bild vom "alten Markt" so gut wie möglich wieder herzustellen.


Weiter ging es durch die Altstadt in Richtung der Universität.

Das Hausbaum-Haus.

Das spätgotische Giebelhaus wurde um 1490 errichtet und ist als eines der ältesten Kaufmanns­häuser aus der Hansezeit in Rostock



Dieses historische Gebäude verdankt seinen Namen dem aus einem Eichenstamm gefertigtem Hausbaum. Dieser ruht im Kellergeschoss auf einem Findling und hat die Funktion einer tragenden Säule. Er übernimmt die Last der Holzbalkendecke im Erdgeschoss und des ersten Speicherbodens.



Die Universität Rostock wurde im Jahre 1419 gegründet und ist damit eine der ältesten Hochschulen Deutschlands sowie die älteste Universität im Ostseeraum.


Die Mehrheit der über 100 Studiengänge wird in zehn Fakultäten angeboten. Die Universität Rostock gilt auf Grund ihres umfangreichen Studienangebots als Volluniversität.


Im Umfeld der Universität, die über einige Sonderforschungsbereiche verfügt, haben sich durch Institute, Gründungen und Unternehmensansiedlungen Cluster der Wirtschaft und Forschung in Bereichen der Spitzentechnologie gebildet. Vor allem in den Sektoren Biotechnologie, Medizin und Lebenswissenschaften, Nanotechnologie, in der Lichtforschung und Photonik, Agrar- und Umweltwissenschaften, in der maritimen Forschung (IOW) sowie in der Erforschung von Bereichen der Datenverarbeitung und Informationsgesellschaft.

Bild


Der Universitätsplatz bietet einen wunderschön angelegten Brunnen.

Der "Brunnen der Lebensfreude" wurde von den Rostocker Künstlern Reinhard Dietrich und Jo Jastram am 27. Juni 1980 eingeweiht Als Treffpunkt der Stadt symbolisiert es die Einheit und Beziehung zwischen Mensch, Tier und Wasser und ist mit seinen 26 Sprudeln und 18 Wasserfontänen ein Symbol der Hansestadt.







An der nördlichen Seite des Universitätsplatzes standen bis zu den Bombenangriffen 1942 fünf einzelne Giebelhäuser. Erst 1986 wurde diese Baulücke durch den Bau des Fünfgiebelhauses geschlossen.



Beachtenswert ist hier die Verwendung der Plattenbauweise, die beweist, dass ein harmonisches Einfügen von Neubauten in vorhandene Bausubstanz möglich ist.

Die vorgefertigten Betonteile erhielten individuelle Schaufassaden durch Lauben und Erker. Viele Künstler aus Rostock und der Region verhalfen dem Bau zu seiner Einmaligkeit.


Das Glockenspiel an der Ecke zur Breiten Straße ist manuell und mechanisch spielbar und zieht Besucher und Rostocker gleichermaßen an.



Rostock ist die brunnenreichste Stadt des Landes. 45 Brunnen können im öffentlichen Bereich bewundert werden.

Einige davon durften die Teilnehmer während der Stadtführung in Augenschein nehmen.

Brunnen "Menschen am Wasser"


Brunnenplastiken aus Sandstein von Jo Jastram

4 Sandsteinblöcke zu einem Relief aneinandergereiht, die vier in der Sockelwand eingelassenen Kupferzuläufe speisen das Brunnenbecken mit Wasser


Der "Ziegenbrunnen"

Die Bronzeplastik einer afrikanischen Bergziege aus dem Jahr 1959



Zum Ende der Stadtführung wurden die Gruppen direkt zum Schiffsanleger des gebuchten Fahrgastschiffes gebracht.

Nach kurzer Zeit legte der "Dampfer" an und wurde geentert.





Für die BG-D187 waren Plätze an Ober- wie Unterdeck reserviert. Der überwiegende Teil jedoch blieb "an der Sonne". Kein Wunder bei dem "Kaiserwetter".



Nach ca. 60 Minuten wurde Warnemünde erreicht.

Das Ostseebad Warnemünde ist ein Ortsteil im Norden der Hansestadt.

Der Baustil der Häuser am "Alten Strom" lässt darauf schließen, dass deren ersten Bewohner Friesen und Niedersachsen waren und das Dorf Warnemünde gründeten.


Wer nun ein kleines gemütliches Fischerörtchen erwartet hatte, wurde hier eines besseren belehrt.

Das sogenannte "Neun-Euro-Ticket" schwemmte wohl gerade auch an diesem Wochenende Besucher in Massen per Bus, Bahn oder Schiff in den Ort.

Die Teilnehmer stürzten sich aber unverdrossen ins Getümmel.




Durst und Hunger konnten nahezu überall gestillt werden. Schaufensterbummel sowie ein Flanieren entlang der Kreuzfahrtschiffe war möglich.

Die Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen sind ein wichtiger wirtschaftlicher und touristischer Faktor. Stetig steigend seit 1990 werden dort Jahr für Jahr bis zu einer Million Passagiere von 40 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen und 24 internationalen Reedereien abgefertigt.

Rostock-Warnemünde ist damit der größte Kreuzfahrthafen Deutschlands.


Die Rückfahrt nach Rostock wurde pünktlich angetreten und die Teilnehmer hatten wieder ausreichend Zeit sich an Bord zu versorgen, gemütlichen Plausch zu halten oder einfach nur die Fahrt zu genießen.




Um 19:00 gab es ein kalt-warmes "Tisch-Buffet" für die Teilnehmer. Auch hier konnten die Mitglieder und Gäste der BG ausgiebig genießen.


Beim leckeren Getränken und gemütlichem Beer-Call wurde bis in die späten Abendstunden geklönt.







Das ORGA-Team der Bordgemeinschaft möchte sich bei allen für dieses schöne und amüsante Wochenende bedanken:


-dem gesamten Team von "Ottos Restaurantschiff" in Rostock, für die Bewirtung am Freitag und Samstag


-dem Rostocker-Gästeführerverein, vertretendend durch Frau Carola Matthews, Herrn Joachim Häcker und Herrn Falko Salzmann, für die hervorragend informative und schöne Stadtführung.


-der Rostocker Fahrgastschifffahrt (Katrin Schütt GmbH) für die gute Beförderung und perfekte Bewirtung an Bord


-sowie natürlich allen Teilnehmern der Bordgemeinschaft für die schönen gemeinsamen Stunden




Das war ein sehr gelungenes Treffen und hat viel Spaß gemacht.

Danke an Euch alle.


Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr.



Mit kameradschaftlichen Grüßen vom ORGA-Team 2022

i.A. Ölfuss